|
Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte / Kapitel II.
|
|
|
26 |
Wahrscheinlich war es aber ein Heidelberger Ginkgo*) , der Goethe zu diesen Versen anregte, denn dort war er mit Marianne von Willemer, der Suleika des West-östlichen Divans, zusammen. Hätte Goethe den Rödelheimer Ginkgo gekannt, dann hätte er sich bestimmt auch für das Petri-Häuschen interessiert. Schade, daß dem nicht so war, denn dann hätte das Petri-Haus ein anderes Schicksal gehab. So ist es leider dem Verfall überlassen worden. Nirgends habe ich in Briefen oder Dokumenten einen Hinweis auf den Ginkgo finden können. Auch auf einem kleinen Aquarell, von dem ich allerdings nicht weiß, von wem und wann es gemalt wurde, ist das Petri-Häuschen nur von Nadelbäumen umgeben. Dagegen spricht Maxe von Arnim von einer alten Platane. Der Standort, den sie nennt, kann nur der des heutigen Ginkgo sein. Kann man eine alte Platane mit einem etwa 50 Jahre alten Ginkgo verwechseln? Als Georg Brentano den kleine Platz zwischen Petri-Häuschen , Niddawehr und Straße von der Gemeinde Rödelheim erwarb – das war sofort nach Erwerb des Petri-Häuschens – muß der Ginkgo schon dort gestanden haben. Wer mag in die Zukunft schauend ihn zur Freude späterer Generationen gepflanzt haben? Wir können ihm nur unbekannterweise danken. Der Ginkgo wird sein Geheimnis bewahren. *)
Auskunft von Prof. Dr. Perels, Direktor des Freien Deutschen Hochstifts
(Forschung Günter Debon) |