| Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV. | |
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Die Adlerbrücke ist nicht mehr. Die weiße Brücke ist nicht mehr. Es wurde erzählt, daß ein Weg von beiden Seiten mit großen schönen Vasen begleitet wurde, die mit Strauchrosen verbunden waren. Es bleibt der Phantasie überlassen, sich vorzustellen, wo dies gewesen sein mag. Auch vom Maxe-Pavillon wissen wir das nicht. Und auch von vielem Anderen, was da so summarisch von Zeitgenossen aufgezählt wurde. Ja, wenn der schöne alte Plan von 1851, der 1968 noch vorhanden war, sich wieder gefunden hätte! Ich selbst habe ihn leider nie gesehen. So muß ich am Ende meines Berichtes resigniert feststellen, daß wir letzten Endes wenig darüber wissen, wie Georg Brentanos Park zu seinen Lebzeiten ausgesehen hat. Und wenn ich heute durch den Park gehe, 70 Jahre nach dem geschilderten Rundgang, dann ist es wieder ein anderer Park. Der größere Teil ist Schwimmbad geworden. Der eingezäunte Park hat einmal 13 Hektar betragen, heute ist der öffentliche Volkspark nur noch 3 Hektar groß. Ein Stück der Inselgasse mit dem Grundstück zur Synagoge und die Wiese, die zur Mühle gehört hatte, sind dazugekommen, so daß schon von der Frankfurter Straße aus ein Zugang zum Park geschaffen ist. Zum Petri-Haus sei noch das Folgende aus einem Brief Marie Brentanos nachgetragen; Rom, 14. März 1844: „... wir besuchten die Villa Doria Pamphilia. Wieder einer von den steifen Gärten mit Wasserkünsten, wie ich sie gut leiden kann, nur die Paläste in den Villas langweilen mich sehr. Sie sehen so leer aus, so verlassen, daß man gleich merkt, sie sind nur für die Fremden da. Da kann ich mir weit hübscher denken, als Fremde das Petri-Häuschen zu besuchen und mir nach der Einrichtung ein Bild des Besitzers zu entwerfen. |