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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV.

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Es gibt kaum einen Brief von Georg an seine Geschwister, der nicht mit einer Aufforderung nach Rödelheim zu kommen, schließt. Bettina kam oft und gern nach Rödelheim, auch als sie längst schon in Berlin wohnte. Sie verstand sich mit Georg besonders gut. Doch auch die anderen Geschwister, die Savignys, Lulu de Bordes, Christian kamen, oft trafen sich die Geschwister dort. So erzählt Bettina: „Christian ist mäßig im Eifer des Bekehrens und daher liebenswürdig. Er gibt seit ein paar Tagen seinen ganzen Eifer an die Einrichtung eines Wasserrades, um damit Georgs Wiesen zu bewässern. Wir sind alle beschäftigt, ihm zu helfen.“

Technisches Können hatte ich bisher dieser Brentano-Generation nicht zugetraut. Vielleicht habe ich ihnen Unrecht getan.

Clemens kam nur selten nach Rödelheim, er lehnte Georgs Lebensstil ab, was er ihm auch vorhielt. Doch Georg war nicht streitsüchtig. Aus einem Brief an Georg, den Clemens von Berlin aus schrieb, er hatte grade von Savignys, die aus Frankfurt zurückkamen, Bericht bekommen: "Ich  habe so viel Liebes und Tröstliches von allen meinen Freunden und Verwandten gehört, daß es mir war, als gösse man mir einen reichen Fruchtkorb voll Blumen und Früchten über das Herz ... Es hat mich innig erfreut und gerührt. Ich empfinde bei aller meiner Armuth die tiefste Freude, daß ein Bruder an mich gedacht hat, der früh durch seine Bestimmung notwendig eine andere Richtung nehmen musste. Ich denke dankbar daran, daß Du gesagt hast, es solle Dich freuen, wenn ich Dich den nächsten Sommer in Rödelheim besuchen wollte. Dein freimüthiges Anerbieten erquickt mich sehr.“

Doch selbst bei seinen Besuchen in Frankfurt blieb Clemens lieber in der Stadt, auch wenn alle in Rödelheim waren.

Die Entfernung Frankfurt/Rödelheim scheint keine Beschränkung gewesen zu sein. Das geht auch unter anderem aus Goethes Eintragung hervor: „ Zu Tisch bei Georg Brentano (im Goldenen Kopf). So dann nach Rödelheim beym schönsten Wetter „ (1814). Dabei waren die Straßen alles andere als gut unterhalten. Sie müssen schon lange ein besonderes Problem gewesen sein, denn der allererste Käufer von gräflich Solmsischen Gelände gegenüber dem Schloßpark bekam im Kaufvertrag die Auflage „vor seinem geplanten Hause an der Straße diese mit einem tüchtigen Pflaster zu versehen und zu allen Zeiten zu unterhalten (1791)“.

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