| Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV. | |
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Leider sind von den vielen Besuchern, von denen gesagt wird, sie seien nach Rödelheim gekommen, nur wenige Namen genannt. Schade, daß Georg kein Gästebuch geführt hat, das wäre heute noch interessant. Wie aus einem Brief Armgart von Arnims hervorgeht, muß der Fürst Pückler sich die Rödelheimer Anlage angesehen haben. Dann wird der württembergische Minister von Wangenheim genannt. Abgesehen davon, daß er ein eifriger Politiker war (Deutscher Zollverein), war er kunstinteressiert und schon dies war ein Grund, den Goldenen Kopf aufzusuchen und von da führte der Weg natürlich nach Rödelheim. Außer dem Jüngsten der Brüder Grimm, Ludwig Emil, dem Maler, waren auch die Brüder Jacob und Wilhelm Gäste in Rödelheim. Abgeordnete des in Frankfurt tagenden Bundestages kamen. Es war ein Kommen und Gehen, und Georg wird es recht gewesen sein. Ein häufiger Gast war der Graf Rossi mit seiner Frau, der berühmten Sängerin Sonntag. Sie waren auch Logierbesucher in Rödelheim und Georg schreibt in einem Brief aus dem Spätwinter 1848, als er für den Sommer deren Besuch erwartete, daß er das Bad recht schön herrichten lassen wolle und er hatte den Plan, eine kleine Reitbahn anzulegen, „Kurz alles zu ersinnen, was ihr Freude macht und ihr die Zeit nicht lang werden lässt.“ Ob die Reitbahn angelegt worden ist? Ich habe nie davon erzählen hören. Georg Brentano erwähnt auch, daß er sich auf den Besuch eines Neffen Georg freue: „ich will auch so lange er bei uns ist, in das communistische Horn blasen, denn diese Musik hört er doch am liebsten“. Das war für Georg Brentano der letzte Rödelheimer Sommer. Dann verlangte das Alter seinen Tribut; Georg war jetzt 74 Jahre. In seinen beiden letzten Jahren konnte er schon nicht mehr hinaus in sein geliebtes Rödelheim. Alles Planen und Feiern hatte ein Ende. |