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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

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Längst muß Rödelheim wieder Brentanoscher Besitz geworden sein. In den Akten habe ich darüber nichts gefunden. Doch erzählte meine Mutter, daß Georg Berna und Marie von Stumpf-Brentano eine vernünftige Regelung getroffen hätten. Dies muß schon bald nach der ersten Erbschaftsregelung gewesen sein, denn Georg Berna ist schon 1865 gestorben. Wenn ich mir vorstelle, Rödelheim wäre Bernascher Besitz geblieben! Wären wir dann als Stadtkinder aufgewachsen? Und ich würde jetzt nicht an der Familiengeschichte schreiben, denn der Park war es doch, der mich als erstes interessiert hatte. Ich wollte nur die Geschichte unseres Parkes schreiben, in dem wir eine so schöne Jugend verbracht hatten, die, so glaube ich, prägend für mein ganzes Leben war.

Noch einmal kam neues Leben nach Rödelheim, als die Enkelin Louis', unsere Tante Marie, den Freiherrn Rudolf von Schorlemer heiratete. Sie haben ein paar Jahre in Rödelheim gewohnt und die ersten Kinder, Karl-Friedrich, Maja und Ludwig, sind alle in Rödelheim geboren. Rudolf wollte damals den verwilderten Park in Ordnung bringen, aber davon wollte Louis nichts wissen. Volperhausen ist, so viel mir bekannt ist, von Brentanoschem Geld gekauft worden. Ein abgeholztes Waldgut – erst Onkel Rudolf hat es zu dem schönen Besitz gemacht, ohne dabei reich werden zu können, denn Bäume wachsen langsamer als Korn. Wenn die Kassen gar zu leer waren, sei Marie zu ihrem Großvater gekommen, mit dem sie ein gutes Verhältnis hatte, denn sie ist viel als Kind und junges Mädchen, auch ohne ihre Eltern, in Frankfurt und Rödelheim gewesen. – Später werde ich nochmals auf Volperhausen zurückkommen. Wie viel schöne Ferien haben wir dort verbracht.

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