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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
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Vogel-/Badehaus Für den Park hatte die Stadt schon längst ihre Pläne in der Schublade: vorne Volkspark, hinten Schwimmbad. Das Schwimmbad durften wir, so lange wir in Rödelheim wohnten, unentgeltlich benutzen. Auch der Vater ging ins Schwimmbad, was die Mutter sehr unpassend fand. Ich finde, es spricht für des Vaters Aufgeschlossenheit. Amüsiert beobachteten wir, wie sorgsam
die Stadt das „olle Taubenhaus“ renovierte. Bis heute wird gesagt,
Goethe habe die Pläne dazu entworfen. Ich habe da meine ganz privaten
Bedenken: auf einem Plan von 1802 ist ein langgestrecktes Gebäude
eingezeichnet mit zwei kleinen straffierten Anbauten. Es trägt die Nr.
36. Auf zwei Plänen Georg Brentanos in meinem Besitz sieht der Grundriß
anders aus, hatte eine runde Ausbuchtung auf der einen Seite. Und bei uns
war dort eine Nische, in der der hl. Georg von Louis Brentanos Haus am
Taunusplatz ein Obdach gefunden hatte. Vielleicht wird noch eines Tages
eine Doktorarbeit darüber geschrieben, denn über Goethe muß man doch
alles genau wissen. |