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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV.

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Trotz der so überzeugenden Argumente kam der Kauf nicht zur Ausführung. Die Gründe sind mir nicht bekannt, doch könnte es sein, daß nach jüdischer Tradition ein solcher Platz ein heiliger Platz war, den man nicht veräußerte. Den Beziehungen Brentanos zu der israelitischen Gemeinde hat die negative Entscheidung keinen Abbruch getan: als Kind habe ich mich nie gewundert, daß das ärmliche Inselgässchen mit einem großen schmiedeeisernen Tor abschloß. Mein Bruder Bernward hat es mir Jahre später erklärt. Wenn bei besonderen Gelegenheiten eine Kutsche bei der Synagoge vorfuhr, durfte dieses Tor geöffnet werden, damit die Kutsche auf Brentanoschem Gebiet wenden konnte.

(Genau 100 Jahre hat die neu gebaute Synagoge bestanden. Dann wurde sie 1938 in der Reichskristallnacht in Trümmer gelegt. Heute ist dort Grünanlage mit einem Gedenkstein. Das Ganze schließt an den ehemaligen Brentanopark an, also erst durch die Greuel in der Nazizeit kamen die Vorstellungen Georg Brentanos zur Ausführung.)

Durch das Scheitern des Ankaufes der Synagogengrundstücke musste Georg Brentano die Pläne, seinen Grundbesitz in dieser Richtung zu erweitern, aufgeben, jedoch hatte er schon in den Jahren vorher viel Land Nidda aufwärts angekauft.

 

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