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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV.

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Der zeitliche Abstand, in dem die Käufe der kleinen Äcker und Wiesen getätigt werden konnten, lässt vermuten, daß doch der eine oder andere Besitzer nicht verkaufen wollte, zu mindesten nicht zu den angebotenen Bedingungen. Dies wird bestätigt durch eine Brief des ‚Großherzogl. Hess. Gräflich Solmsischen Amtsaßeßor' Rosenkranz vom November 1821:

„Hochgeehrter Herr Brentano!

Den Versuch des Ankaufes der Güther Stücke habe ich zwar gemacht, ob ich gleich schon vorher stark zweifelte, daß ein Geschäft, welches für Sie, für mich und für den 3ten vortheilhaft sein soll, realisiert werden könnte, so that ich doch, was eines Geschäftsmannes Schuldigkeit ist, und ich ziehe daraus das Resultat, daß ohne bedeutende Aufopferung Ihrerseits dermalen durchaus nichts mit Ihren Nebenlägern, namentlich Cretschmar und Fischer, zu machen ist. Beide äußern sich mit Leidenschaft gegen Ihr Zögern und Art zu handeln und schienen sich nun selbst zu steigern ...

Lieber Herr Brentano! Insofern Sie die Sie interessierenden Stücke durchaus haben wollen, ist mein aufrichtiger und wohlgemeinte Rat, daß Sie, je balder je besser, diese Stücke um den Preis, den man Ihnen jetzt fordert, Frankfurt 800 oder gar jetzt schon Frankfurt 1000 per Morgen, ohne weiteres Handeln ankaufen – es möchte dies vielleicht keine Geschäftsklugheit verraten, allein wer die Lage der Stücke einschließlich der Ihrigen, und die Menschen, womit Sie zu tun haben, so gut kennt wie ich, wird mir gewiß Recht geben. -... Ich bin überzeugt, daß wenn Sie in hiesigem Feld ein Guth besessen, alle die, welche Stücke neben Ihnen haben sollten, mit der Zeit Ihnen Tauschungen anbieten werden, denn dergleichen liebt ein ordentlicher Ackermann sehr.

            Mit vollkommenster Hochachtung grüßt Sie

                     Ihr ergebenster Dr. Rosenkranz.“

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