| Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV. | |
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Schließlich rundet sich der Weg. Dort war ein Gewirr rotrindiger Sträucher (Cornus sibirica). Es wurde uns erzählt, dies seien einmal Theater-Kulissen gewesen. Vorstellen konnten wir uns das allerdings nicht, doch ein Brief Georg Brentanos an Maxe und Armgard vom 4. Dez. 1834 bestätigt dies: „Noch immer bin ich in Rödelheim, sitze aber allein im Wagen. Ich lege itz in Rödelheim ein Sommertheater an mit grünen Gehölzen, zwey Gardroben, eine für die Schauspieler und eine für die Damen, und ein halbrundes Amphitheater für die Zuschauer, das wird recht schön werden, dann können die Truppen, die durch Rödelheim kommen, dort spielen“. Daß dieses Theater im Grünen tatsächlich gebaut wurde, bezeugt ein Brief Marie Brentanos geb. von Guaita an ihre Mutter Meline. Der Brief ist in Italien geschrieben, 13. Juni 1844: “... Haus und Garten der Villa Floridiana sind sehr schön unterhalten. Dort sahen wir auch ein Theater aus Hecken, so ähnlich dem Rödelheimer, daß ich beinah glaube, der Schwiegervater hat es hier abgesehen. Schon gar oft hat uns solche Ähnlichkeit frappiert, und im Gefühl, daß ein so lieber Angehöriger auch hier wandelte, einen gar heimligen Eindruck gemacht.“ Die Briefe wurden als Privatdruck
-Verlag Georg – in einem 50 Seiten zählenden Buch zusammengefasst. Nun müssten wir auch die große Linde sehen, groß sagt viel zu wenig, mächtig musste man sie nennen, ihre Äste gingen bis zu Boden und schlupfte man in das Innere, so befand man sich in einer großen grünen Stube. Als der obere Teil des Parks an die Lanninger-Regner A.G. verpachtet wurde, musste die Sonnenuhr-Gruppe und diese Linde geopfert werden. Nie wieder sah ich einen so mächtigen Stamm – bis ins Innerste gesund. Georg Brentano muß diese Linde gekannt haben, sie muß dort schon gestanden haben als er das Land kaufte. |