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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel IV.

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Das Kopfsteinpflaster, wie wir es hier auf dem Bilde sehen, war sicher schon ein großer Fortschritt, obwohl es nicht sehr Vertrauen erweckend aussieht. Doch wird Georg Brentanos Kutsche bestens gefedert gewesen sein. Sicher wird es im Bezirk des Solmsischen Schlosses nicht so schlimm gewesen sein, wie es die Großherzogin von Baden anlässlich eines Besuches in Rödelheim von Bad Soden aus – 1843 – schildert. Sie schreibt damals: „Die Verwahrlosung des Rödelheimer Straßenpflasters hat in weitem Umkreis nicht seines Gleichen. Der Postwagen nach Königstein muß oft mit 12 Pferden bespannt werden, wenn er nicht im Schlamm stecken bleiben wolle“.

Was man allerdings von Georgs Kutschfahrten hört, klingt nicht nach Strapaze. Ludwig Emil Grimm schreibt: “Abends wurde ins Theater gefahren in zwei Wagen, wo Georg Brentano und ich kutschierten“. Und es wird erzählt, daß Georg seine Gäste nachts im Viererzug mit fackeltragenden Reitern, er selbst auch zu Pferde die Kutsche begleitend, nach Frankfurt zurückzubringen pflegte.

Im Juli 1823 wird die Silberne Hochzeit des ältesten Bruders Franz und seiner Frau Antonie in Rödelheim gefeiert; ein Fest bei dem es hoch herging. Es gibt darüber einen Brief von Clemens: „Bei einem großen Fest, daß ich zur Silbernen Hochzeit meines trefflichen Bruders Franz erfinden und mit viel Anstrengung in dem Park meines anderen Bruders mit viel Gesängen, Illuminationen, Feuerwerken usw., Gebäuden, Gerüsten, meist mit Hilfe des vortrefflichen v.d. Meulem, einigen Schreinern, Gärtnern, Malern und 50 Kranz- und Blumenbinderinnen und einem pariser Tapezier zu Stande bringen musste, wurde ich so gehetzt und gequält, daß ich eines Abends schier ohnmächtig niedersank. Die Aufführung gelang vollkommen. Ich kommandierte im blauen westfälischen Kittel alle vornehmen Gäste und selbst die versammelte hohe Geistlichkeit und die Schuldeputationen an Ort und Stelle bis zum Schluß, sonst wäre alles durcheinander gelaufen.“

Herman Grimm schrieb einmal über Bettinas Berichte und Veröffentlichungen: Bettina schreibt nichts, das nicht erlebt war, nichts aber so, wie es erlebt“: Vielleicht kann man von Clemens' Bericht das Gleiche sagen.

Es gibt noch einen Bericht über ein großartiges Fest in Rödelheim. Darüber berichtet Achim von Arnim in einem Brief an Bettina vom 28. Sept. 1828: „Wäre ich früher hier eingetroffen, so hätte ich einem Ball von 250 Personen beigewohnt, ein Fest, daß in der öffentlichen Meinung dem Rothschildschen Familienverein zu Ehren angestellt wurde, wenigstens durch ihre Anwesenheit mitbefördert wurde. Der Pariser Rothschild habe beschworen, daß er Mühe haben werde, in Paris ein so elegantes Fest zu erwidern. Der Garten war erleuchtet, der Tanz im Saal unten, oben die Spieltische. Nachher hat Georg noch den Rödelheimer Honoratioren einen Ball gegeben.“

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