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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

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Einschieben möchte ich hier noch, was Marie über die Fahrt von Nizza nach Genua schreibt: „Fein langsam hat uns unser Venturi gelohnkutschert, Berg auf Schritt, Berg ab Schritt und auf der Ebene Schritt; doch zur festgesetzten Stunde hat er uns an unser erstes Nachtquartier geliefert und so mussten wir es gut finden. Es ist zu komisch, wie er uns einlogiert und für alles sorgt.“ Jedoch hat Marie die Fahrt von Nizza nach Genua nicht so recht genießen können, weil sie, wie sie selber sagt, „zu sehr damit beschäftigt war, sich zu ängstigen. Meistens fuhren wir auf einer Straße, die sich 20, 30, auch 40 Fuß hoch direkt am Meer hinzieht.“

Wie muß sich die arme Marie erst gefürchtet haben auf einer Italienreise, die sie von Okt. 51 bis Mai 52 unternahmen, bei der Maxe von Arnim sie begleitete und in ihrem Tagebuch berichtet: „Heute hatten wir einen wahren Räuberhauptmann als Venturi, und ich bin auch nicht sicher, ob er nicht dieses noble Handwerk nebenbei betreibt. Wie der Sturmwind jagte er daher, in den Ortschaften wich alles erschrocken und ehrerbietig zur Seite. Als Louis ihm zurief, er solle vernünftig fahren, es könne ein Unglück geben, rief er hohnlachend: Ich fürchte mich nicht vor dem Tod, denn ich habe nichts zu verlieren, aber Ihr habt Angst, weil Ihr ein Reicher seid. – Wir dachten wirklich, er wolle uns in den Abgrund herabreißen und uns dann ausplündern.“

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