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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

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Aber es gäbe ein falsches Bild, würde ich nicht noch einiges von der 1. Italienreise berichten. Es ist unvorstellbar, wie Marie es fertig brachte, Brief um Brief an ihre Mutter zu schreiben. Und immer kehrt die Frage nach Post von daheim wieder: „der Freitag ist vorüber ohne mir den wöchentlich lieben Brief zu bringen und leider kam auch heute der Bediente mit leeren Händen zurück. Hoffentlich fehlt euch nichts“. Von Anfang März bis Ende Mai bleiben sie in Rom und bezogen für diesen langen Aufenthalt eine Wohnung. „Es ist eine hübsche Wohnung nach dem Corso, d.h. wir haben nur ein Zimmer nach der Straße, hinlänglich zum Gassen plaisir, Schlafzimmer und einen recht hübschen Salon zum Hof hin.“ Sehr komfortabel scheint die Wohnung nicht eingerichtet zu sein, gleich am ersten Tag wird eine Kaffeekanne gekauft und ein Kassröllchen für die Suppe der Kinder. Auch gute Sachen für den Salon werden besorgt. „Unser Salon hat nun drei hübsche Etablissements: ein Kanapee mit Teetisch und einer Reihe Stühle bei einem lustigen Kaminfeuer, den Flügel (!) und den Schreibtisch, auf dem immer frische Blumen stehen; bald bringen die Kinder einen herrlichen Strauß Veilchen heim; oder wir haben eine Villa besehen, wo immer der Gärtner ein Bouquet à la Parisienne verehrt.“

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