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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel V.

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... Ich erblicke das Heil Ihres Kindes keineswegs in der Trennung von seiner Mutter, aber anderseits kann ich auch mit aller Entschiedenheit behaupten: es ist Ihre Pflicht, Ihren hochbetagten Vater nicht zu verlassen.“

Am 1.11. des gleichen Jahres schreibt er: „In Eile die Nachricht, daß Herr Steinmann hier war. Er gefällt mir sehr gut und ich glaube, daß Clemens unter seiner Leitung in jeder Beziehung bessere Fortschritte machen wird als unter derjenigen des Herrn Dr. G. Herr Steinmann wird sich zu ihrer Verfügung stellen. Ich würde raten, daß Steinmann mit Clemens hier Wohnung nimmt, andernfalls ist er auch bereit, zu Ihnen nach Rödelheim oder Frankfurt zu kommen.“

Doch Marie kann sich nicht entschließen. Erst nach einem Jahr, im Oktober 1888, schreibt Knecht: „Ihr Entschluß, den lieben Clemens nicht wieder zu Dr. G. zu geben, darf nach meiner Ansicht nicht mehr wanken. Diesen Entschluß müssen Sie Herrn G. fest und bestimmt zu erkennen geben, sonst stürmt er zu Ihnen, um Sie umzustimmen. Vorderhand würde ich Clemens bei seinem Schwager (Rudolf von Schorlemer) lassen.“ Im Dezember 1888 begründet er noch einmal sein Verhalten: „Ich erfüllte meine Pflicht, in dem ich Ihren Sohn dem Herrn G. zu entziehen suchte, nachdem ich zu der festen Überzeugung gekommen war, daß Herrn G.’s Leistungen weit unter seiner Selbsteinschätzung zurückstehen, daß er weder Erzieher ist, noch ein Gelehrter werden wird.“

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