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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
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Eine unserer Töchter fragte mich neulich, warum denn der Vater keine Stellung angenommen hätte. Diese Frage verblüffte mich so sehr, weil man sich den Vater einfach nicht in einer Stellung vorstellen konnte. Er hatte zwar ein glänzendes Gedächtnis und auch auf manchen Gebieten ein großes Wissen, aber in seiner großen Umständlichkeit, seiner Übergenauigkeit und seinem nie Fertigwerden hätte er wohl keinen Arbeitsplatz irgendwo ausfüllen können. Außerdem darf nicht vergessen werden, daß schon damals das Heer der Arbeitslosen ständig am Wachsen war. Bei der Anlage des Versuchsfeldes hatten im hinteren Teil des Parkes einige Bäume gefällt werden müssen, so die schöne große Linde. Und auch die Baumgruppe um die Sonnenuhr musste geopfert werden. Aber insgesamt war der Park doch noch erhalten. Auch der von Georg Brentano aufgeschüttete Berg blieb. Und den Catalpas war kein Leid geschehen. Unvergessenes Sommerglück auf der Wiese zu liegen und in die blühenden Catalpas zu schauen. Lustig war es, daß der Bockenheimer Storch jetzt in den Park kam und zwischen der Beregnung spazieren ging. Damals waren es noch lange Rohre, die immer von zwei Mann weitergetragen wurden mussten. Später wurde von Herrn Lanninger die Vierecksberegnung erfunden, die man heute noch auf Feldern und Anlagen sehen kann.
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