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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
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Fast hätte ich vergessen von Volperhausen zu erzählen. Große gemeinsame Ferien kannten wir nicht. Warum auch, wir hatten unseren schönen Park. Wenn wir trotzdem, meist zu zweit, auf Reisen geschickt wurden, so war der Zweck eher der, unsere Mutter zu entlasten, die vor allem seit der Erkrankung von Annemarie allzu viel Arbeit hatte. Immer ging es zu den Volperhäuser Schorlemers, zur Schwester unseres Vaters, Tante Marie, und Onkel Rudolf. Allerdings waren die dortigen Vettern und Kusinen fast eine Generation älter als wir und zu der Zeit, als ich nach Volperhausen kam, hatte sich die 5köpfige Geschwisterschar schon sehr verkleinert. Maja war ins Kloster gegangen, Clemens der Jüngste im Krieg gefallen, Ludwig 1920 an einer Lungenentzündung gestorben, nur noch Karl-Friedrich mit seiner Frau Hanna und die Jüngste, Ferdinande, waren noch in Volperhausen. Doch habe ich an den Vetter Ludwig eine lustige Erinnerung. Er spielte mit seinen kleinen Verwandten Versteck hinten im Rödelheimer Park. Der große Vetter war plötzlich wie vom Erdboden verschwunden, wir suchten und suchten, bis plötzlich ein amüsiertes Lachen uns nach oben schauen ließ. Da stand der große Vetter in einem Baum über unseren Köpfen. Wir waren sprachlos. ---
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