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Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine
Familiengeschichte /
Kapitel VII.
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Irgendwann kam hoher Besuch, der Bischof. Wir wurden aber nicht gesondert abgespeist, sondern wir durften mit an der großen Tafel sitzen. Waren wir Musterkinder oder sah man großzügig über unsere Spielereien hinweg? So viel ich auch in meinem Kopf krame, es kommt mir nicht eine düstere Erinnerung. Natürlich hatten wir Respekt vor dem würdigen Onkel Rudolf mit seinen langen Pfeifen, doch auch er war immer freundlich zu uns und versuchte manchen Scherz mit uns. In Volperhausen habe ich auch meinen ersten Schnaps getrunken. War der Abschiedsschmerz so groß, daß mir plötzlich schlecht wurde? Der von Hanna am Volperhäuser Bahnhof mir verordnete Schnaps schmeckte scheußlich, aber er half. --- Es waren keine großen Unterhaltungen oder weltbewegende Unternehmungen, die uns in Volperhausen geboten wurden. Aber es war für uns das Ferienparadies. Für die Royenschen Kinder verbinden sich ganz an andere Erinnerungen mit Volperhausen. Elisabeth war dort mit Christoph und Mechthild im Krieg als Zufluchtsort vor dem Bombenterror in der Großstadt Frankfurt. Aber sie haben dort vom Krieg mehr erlebt als ich im Westen an der Grenze.
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