Start

Inhalt

Georg Brentano und sein Park in Frankfurt-Rödelheim - eine Familiengeschichte / Kapitel VII.

weiter

 

318

Der Volkspark wurde erst 1929, als der Umbau des Wehrs fertig war, eröffnet. So lange stand uns noch der Park zur Verfügung. Wir konnten wie in früheren Jahren vor der Terrasse Kroquet spielen. Der Vater, Franz-Josef, ich und der älteste Neffe vom Geistlichen Rat Krohmann fanden sich dort zusammen. Vielleicht ist es einigen aufgefallen, daß der Name Krohmann bereits im vorangegangenen Kapitel genannt wurde. Der jüngste Bruder vom Geistlichen Rat, Schulrat Aloys Krohmann und seine Frau , auch die 6 Kinder, waren keine Fremden für uns. Wenn sie im Pfarrhaus Ferien machten, kamen sie auch zu uns auf die Insel. Mit der gleichaltrigen Käte war ich jahrelang befreundet. So fuhr ich einmal in den Pfingstferien nach Boppard, wo die Krohmanns lange Zeit wohnten. Es war dort Brauch, an dem hochaufgerichteten Maibaum hinaufzuklettern, um eines der Glanzpapierfähnchen herunterzuholen. Ich bekam es von dem 17-jährigen Ludwig geschenkt und ich habe es jahrelang (warum?) aufgehoben. Ein paar Jahre später wurden Käte und ich – sie war bei uns zu Besuch – ins Pfarrhaus zum Essen eingeladen, wo Ludwig, jetzt Medizinstudent, für's Physikum arbeitete. In einem unbewachten Augenblick gab er mir einen Kuß, den ich mit einer Ohrfeige beantwortete. Ich glaube, sie ist nicht sehr fest ausgefallen.

Zwischendurch haben wir uns wieder aus dem Auge verloren, dann uns 1935 verlobt und 1937 geheiratet. Aber das gehört schon nicht mehr in die Rödelheimer Familiengeschichte.

weiter